Stockholm

kurz vor Stockholm – oder doch falsch abgebogen?

Man sagt den Schweden in ihrer großen Mehrheit ein sehr zurückhaltendes Wesen nach. Umso überraschender war der Nachdruck, mit dem ein schwedischer Stegnachbar auf Möja, Motorboot-Fahrer, mir riet, das Strömma-Fahrwasser nach Stockholm zu nehmen. Die anderen Fahrwasser seien „total langweilg“, man sehe „immer nur das gleiche“  (er meinte damit die einzigartige Schärenlandschaft, wegen der die Yachties Hunderte von Meilen entlang der schwedischen Ostküste bis Stockholm segeln). Langweilig, öde, eintönig! Der Strömma hingegen sei abwechselungsreich, interessant, nicht ständig diese Schären; ich könne gar zwischendurch anlegen und z. B. Kaffee trinken oder Eis essen.

Die Fahrt durch den Strömma war tatsächlich abwechselungsreich, geriet dann allerdings ausgesprochen aufregend, weil sowohl in der Tiefe als auch in der Höhe der Platz knapp wurde. 9,85 m Masthöhe + 0,20 m Wasserstand ü. NN + 1,20 m für die Funkantenne … macht 11,25 m. Zur Brücke blieben rechnerisch also noch 25 cm.

es wird eng – oben und unten

An der flachsten Stelle zeigte der Tiefenmesser 1,20 m (das entspricht dem Tiefgang des Bootes). Zudem verlor sich das Fahrwasser mitunter im Schilf. Der Strömma – ein kleines Abenteuer für ein kleines Segelboot in einem Fahrwasser, das für Motorboote besser geeignet ist.

 

 

Statt sightseeing in Stockholm – Gas-Füllstation am äußersten Stadtrand. Nach 30 km Anfahrt mit dem Leihwagen begrüßte man mich mit den Worten: „Gas ist für heute alle. Morgen wieder.“ … Zum Glück fanden sich dann doch noch 3 kg.

Der erste Stockholm-Aufenthalt führte Boot und Skipper in den vornehmen Jachthafen des vornehmen Königlichen Schwedischen Segelclubs in Saltsjöbaden. Hier erwarteten uns am Steg eigens dafür angestellte studentische Marineros, um die Festmacherleinen entgegen zu nehmen. Statt sightseeing in der Hauptstadt Schwedens begann nun die Suche nach einer Füllstation für die deutsche Gasflasche, einem Sicherheitsventil für die schwedisch-österreichische Gasflasche  sowie nach einer Motorenwerkstatt für den schwächelnden Jockel.

Vorsicht! Bissiger Schwan!

Der zweite Stockholm-Aufenthalt führte in den Jachthafen „Navigationssällskapet“, kurz Navishamnen, zentral, aber im Grünen gelegen auf der Insel Djurgaarden. In den drei Tagen, die wir hier verbrachen, gab es zu erleben: einen Crew-Wechsel mit Geburtstagsfeier, Besuch aus Oldenburg, einen neuen Motor,  Schwedens Einzug ins Viertelfinale der Fußballweltmeisterschaft, das Vasa-Museum, zahlreiche Besuche in der Altstadt und – man kann es nicht anders bezeichnen: lebensbedrohliche Attacken eines vollkommen durchgeknallten Schwans.

überraschend für alle: ABBA-Reunion

 

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